Durch die neue Ampelkoalition stehen endlich neue Klimaziele auf der Agenda. Inwiefern diese die Solarenergie ansprechen, erklären wir im Folgenden. Zunächst einmal möchten alle Parteien, also die Grünen, FDP und SPD, neue Klimaziele verfolgen. Zwar verfolgt jede ihre eigene Art, jedoch fasst der Koalitionsvertrag die Ziele aller drei Parteien zusammen. So ist das klare Signal, den Ausbau erneuerbaren Energien, vor allem Solarstrom mit Hochdruck und Geschwindigkeit in ganz Deutschland voranzutreiben.
80 % des erwarteten Strombedarfs soll aus erneuerbaren Energien stammen, voran aus der Photovoltaik. Um diesem Ziel näher zu kommen, plant die Regierung das „Klimasofortschutzprogramm“ ins Leben rufen, das bis Ende 2022 vollständig vorliegen soll. Unter anderem sollen durch dieses Programm mehr Genehmigungen und Freiflächen für die Photovoltaik geschaffen werden, um hier den Ausbau zu beschleunigen. Bis 2030 sollen in Deutschland ca. 200 Gigawatt aus PV-Leistung stammen, das sind 140 Gigawatt mehr als wir aktuell.
„Unser Ziel für den Ausbau der Photovoltaik sind ca. 200 GW bis 2030. Dazu beseitigen wir alle Hemmnisse, u. a. werden wir Netzanschlüsse und die Zertifizierung beschleunigen, Vergütungssätze anpassen, die Ausschreibungspflicht für große Dachanlagen und die Deckel prüfen. Auch innovative Solarenergie wie Agri- und Floating-PV werden wir stärken und die Ko-Nutzung ermöglichen.“
Für die Photovoltaik ist nun Folgendes geplant: Die EEG-Umlage soll abgeschafft werden. Diese stellt den wesentlichen Bestandteil der Stromrechnung dar, denn über diese erfolgt auch die Einspeisevergütung. Zudem sollen gewerbliche Neubauten verpflichtend mit einer Solaranlage ausgestattet werden. Auch private Neubauten sollen mit nur wenigen Ausnahmen ebenfalls mit PV-Anlagen versehen werden. Dadurch kann ein sehr großer Teil des angestrebten Stromanteils aus der PV abgedeckt werden, was unsere Ressourcen schont. Zudem hat dieser wichtige Schritt positive Auswirkungen auf unsere Luftqualität, da deutlich weniger fossile Energieträger verbrannt werden.
„Alle geeigneten Dachflächen sollen künftig für die Solarenergie genutzt werden. Bei gewerblichen Neubauten soll dies verpflichtend, bei privaten Neubauten soll es die Regel werden. Bürokratische Hürden werden wir abbauen und Wege eröffnen, um private Bauherren finanziell und administrativ nicht zu überfordern.“
Auch im Gebäude- und Wärmesektor soll die Bedeutung von Solarenergie deutlich zunehmen. So soll die Wärme bis 2030 zur Hälfte klimaneutral erzeugt werden. Für Deutschland ein großer Schritt in Richtung Klimaneutralität. Auch der Kohleausstieg wird im Koalitionsvertrag thematisiert. Er wird ebenfalls bis 2030 angestrebt. Verbrennungsmotoren sollen bis 2030 weitgehend von der E-Mobilität abgelöst werden.
