In den vergangenen beiden Jahren konnte sich das Klima erstmals wieder erholen. Dies ist klar auf die Pandemie zurückzuführen. Mittlerweile fuhr die Industrie ihre Auslastung wieder nach oben, und so steigt auch der CO2 Ausstoß wieder in unermessliche Höhen. Wer trägt die Schuld? Haben wir aus den Zeiten der Pandemie nichts gelernt?
Wieso so viel CO2?
Die Weltwirtschaft wurde durch Corona schwer geschädigt. Nur noch wenige Flüge, Homeoffice und Einreiseverbote dämmten den Schwall an Emissionen von giftigen Treibhausgasen. Seit 1960 steigt die Menge an CO2-Emissionen kontinuierlich an. Im Jahr 2020 ist eine Senkung der Kurve zu verzeichnen. Es wurden weltweit fast drei Milliarden Tonnen weniger CO2 ausgestoßen als im Jahr zuvor. Trotzdem waren es noch 34,5 Milliarden Tonnen, also immer noch sehr viel und doppelt so viel wie im Jahr 1975. Die Welt hat sich globalisiert und damit den weltumfassenden Handel fast schon exponentiell steigen lassen. Im Jahr 2021 wurden über 36 Milliarden Tonnen CO2 ausgestoßen, ein Höchstwert, der so noch nie zuvor verzeichnet wurde. Die Weltwirtschaft konnte sich im Jahr 2021 immer weiter erholen. Trotzdem wurde mehr Kohle verbrannt als in den Jahren davor. Die internationale Energieagentur, kurz IEA, bezieht die hohe Emission auf die Energieverbrennung und die Industrie.

Und erneuerbare Energien?
Die Erholung der Weltwirtschaft nach der Corona-Krise habe sich stark auf Kohle gestützt. Außerdem führten ungünstiges Wetter und hohe Erdgaspreise dazu, dass mehr Kohle verbrannt wurde, obwohl die Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen das größte Wachstum aller Zeiten verzeichnete. Eine der außergewöhnlichsten Veränderungen des letzten Jahrzehnts ist die nahezu vollständige Dominanz der erneuerbaren Energien beim Bau neuer Anlagen. Der IEA zufolge werden bis 2026 fast 95 Prozent des Anstiegs der weltweiten Stromerzeugungskapazität auf die Erneuerbaren entfallen. China baut die saubere Energieerzeugung am schnellsten aus und wird für 43 Prozent des gesamten Zubaus verantwortlich sein, gefolgt von Europa, den Vereinigten Staaten und Indien. Insgesamt werden auf diesen vier Märkten etwa 80 Prozent des weltweiten Ausbaus der erneuerbaren Kapazitäten entfallen. Solarenergie bleibt die treibende Kraft des Wachstums: so werden insgesamt 60 Prozent des Zubaus auf sie entfallen, und zwar sowohl auf große Anlagen von Stromversorgern als auch auf kleine Dachanlagen von Privathaushalten.