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Erstellt am 14. März 2024
Von Sophie Blumberg

Resilienzbonus & Photovoltaik: Vor- und Nachteile

Derzeit in aller Munde, wenn es um Photovoltaik geht: der Resilienzbonus. Was genau versteht man darunter und welche geteilten Meinungen gibt es zu der Thematik? Alle Infos finden Sie hier.

Bereits im August wurde das Solarpaket 1 vom Bundeskabinett beschlossen. Ziel war es, bürokratische Hürden beim Photovoltaikausbau zu verringern. Eigentlich sollte das Solarpaket 1 bereits seit diesem Jahr in Kraft treten, jedoch liegt es erstmal auf Eis. Der Grund: der sogenannte Resilienzbonus, den einige Photovoltaikanbieter fordern. Dieser Resilienzbonus soll mit in das Gesetzpaket aufgenommen werden.

Aktuelles Update

Der Resilienzbonus wird erstmal nicht eingeführt. (Stand März 2024)

Was ist der Resilienzbonus?

Die geplante Einführung des Resilienzbonus in den kommenden Monaten hat zum Ziel, den Endverbrauchenden einen finanziellen Anreiz zu bieten, sich für Photovoltaik-Komponenten zu entscheiden, die in Deutschland beziehungsweise Europa produziert wurden. Dadurch könnte es dazu kommen, dass Käufer*innen von in Europa produzierten Solarmodulen oder Wechselrichtern von höheren Einspeisevergütungen profitieren oder sogar direkte finanzielle Unterstützung - beispielsweise in Form von Förderungen - erhalten. 

 

Ziel ist es, europäische Komponenten konkurrenzfähiger zu machen, da andere, beispielsweise chinesische Komponenten oft deutlich günstiger in der Anschaffung sind. Der Ausgangspunkt der Einführung von Resilienzboni ist hierbei, einen Anreiz zu schaffen, welcher die Nachfrage nach Produkten aus Europa gegenüber denen aus dem außereuropäischen Ausland steigert. Damit soll die europäische Solarbranche gefördert und gestärkt sowie die Abhängigkeit von bestimmten Lieferketten verringert werden.

 

Gemäß den Empfehlungen des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW) würde dies für Betreiber*innen von Photovoltaikanlagen, die auf europäischen Komponenten basieren, konkret einen finanziellen Bonus bedeuten, der zusätzlich zur bestehenden EEG-Vergütung gewährt wird. Der genaue Wert dieses Bonus könnte, abhängig vom Anteil der europäischen Komponenten in der Gesamtanlage, zwischen 1 und 3,5 Euro-Cent pro Kilowattstunde variieren, wie der BSW vorschlägt.

Resilienzbonus Familie

Aggressiver Preiskampf durch China

In den letzten Jahren hat sich der Solarmarkt weltweit stark ausgeweitet, besonders unter anderem in Deutschland, einem führenden Land im Bereich erneuerbarer Energien. Mit dieser Zunahme der Nachfrage entstand aber ebenso ein intensiver Wettbewerb zwischen chinesischen und deutschen Solarmodulherstellern. 

 

Chinesische Unternehmen können sich mit ihrer effizienten Massenproduktion mit kostengünstigen Komponenten große Marktanteile sichern. Im Gegensatz dazu verfügen deutsche beziehungsweise europäische Hersteller über oftmals hochwertigere Produkte, jedoch sind ihre Produktionskapazitäten begrenzter, was zusätzlich zu deutlich höheren Preisen führt. 

 

Angesichts der Herausforderungen, die sich aus diesem Wettbewerb ergeben, bemüht sich der Staat nun darum, europäische Hersteller zu unterstützen. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Situation in Zukunft entwickeln wird und welche Strategien die Unternehmen ergreifen, um sich in diesem hart umkämpften Markt zu behaupten.

Geteilte Meinungen von Experten und Expertinnen

Viele Größen innerhalb der Photovoltaikbranche sind sich uneinig. Die Frage, ob dieser Bonus der Wirtschaft schadet oder ihr hilft, ist Thema hitziger Diskussionen.

 

Nachteile vom Resilienzbonus

Viele sind sich einig, dass Dumpingpreise, insbesondere von chinesischen Herstellern, eine Bedrohung für die europäische Industrie darstellen und dass daher entsprechende Maßnahmen wie die Einführung des Resilienzbonus ergriffen werden müssen. Allerdings sind sich wiederum viele darüber uneinig, wie diese aussehen sollten. Besonders die aktuelle Situation in Bezug auf den Resilienzbonus ist unklar.

 

Einige argumentieren, dass die Steuerzahler*innen unnötig belastet werden und der Markt mit Folgeschäden verzerrt werden könnte. Es wird befürchtet, dass es zu einem Monopol einiger weniger Hersteller kommen könnte. Es gibt auch Bedenken, dass die Ankündigung der Förderung zunächst zu einem Rückgang der Aufträge führen könnte - bevor diese Förderung aktiv wird. Im Anschluss daran könnte dann die Nachfrage nach europäischen Solarkomponenten so stark ansteigen (sobald die Förderung existiert), dass die Auftragslage nicht bewältigt werden kann. Dies könnte zu Frustration auf der Seite der Kund*innen führen. Ebenfalls frustrierend könnte es für die PV-Interessierten werden, die nicht die Möglichkeit bekommen, von der Förderung zu profitieren.

 

Vorteile vom Resilienzbonus

Auf der anderen Seite gibt es wiederum Stimmen, die betonen, dass der Resilienzbonus einen wichtigen Schritt zur Stärkung der deutschen und generell der europäischen Solarwirtschaft darstellt. Indem die Nachfrage nach europäischen Photovoltaik-Komponenten angekurbelt wird, könnte dies zu mehr Investitionen und Arbeitsplätzen in der Industrie vor Ort führen. Zudem könnte die Förderung von in Deutschland und Europa hergestellten Komponenten die Sicherheit und Qualität der Produkte erhöhen und gleichzeitig die Umweltauswirkungen durch den Transport verringern. Es würde ohne den Import von vielen Photovoltaik-Komponenten zu einem erheblich geringeren CO2-Ausstoß kommen, was den Effekt der Nachhaltigkeit, den Photovoltaikanlagen ja ohnehin unterstützen, noch verstärkt.

Resilienzbonus Nachhaltigkeit

Der Bundestag ist aufgefordert, das Solarpaket 1 bis Ende März 2024 zu verabschieden - zur nächsten Sitzung des Bundestags. Ob die Inhalte des Solarpakets 1 jetzt erst einmal ohne die Klärung der Einführung des Resilienzbonus umgesetzt werden, wird sich schon bald zeigen.

 

Es bleibt entsprechend abzuwarten, wie sich die Einführung des Resilienzbonus auf die gesamte Solarwirtschaft auswirken wird und ob die potenziellen Vorteile die möglichen Risiken überwiegen werden. Die Debatte darüber wird zweifellos fortgesetzt werden, während die Politik und die Industrie versuchen, einen Ausgleich zwischen dem Schutz heimischer Interessen und der Förderung eines fairen und wettbewerbsfähigen Marktes zu finden.

 

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