Photovoltaikanlagen: Vor- & Nachteile Ost-West-Belegung
Die beste Dachausrichtung für Photovoltaik ist immer gen Süden, glaubt ein Großteil der Bevölkerung. Das erscheint sinnvoll, denn die Sonneneinstrahlung ist in dieser Himmelsrichtung am stärksten und vor allem zur Mittagszeit fällt hier besonders viel Licht auf die Photovoltaikanlage. Doch tatsächlich handelt es sich beim Sonnenlicht nicht um eine Ganz-oder-gar-nicht-Frage.
Die meiste Sonne kommt zwar aus dem Süden, doch eine Ost-West-Ausrichtung der Solarzellen fängt immer noch sehr viel Licht ab und kann sogar einen höheren Ertrag erwirtschaften. Hier erhalten Sie alle Informationen zur optimalen Ausrichtung der Photovoltaikanlage sowie zu den Vor- und Nachteilen einer Ost-West-Belegung.
Was ist bei der Ausrichtung von Photovoltaik zu beachten?
Die Ausrichtung einer Photovoltaikanlage beschreibt die Himmelsrichtung, in welche die Solarzellen gerichtet sind. Für eine Solarplatten-Installation sind die Himmelsrichtung und der Azimutwinkel entscheidend. Dieser gibt an, wie hoch der Winkel zur Abweichung von einer Südausrichtung ist (z.B. Ostausrichtung ≙ 90°, Südostausrichtung ≙ 45°). Eine Süd-Ausrichtung wird dabei meist als Optimum betrachtet, doch eine Südost- oder Südwest-Belegung mit 45 Grad erzielt immer noch 95 % des Maximalertrages und eine Ost-West-Belegung kann speziell auf einem Flachdach sogar bis zu 40 % mehr Ertrag erwirtschaften. Neben der Ausrichtung ist ebenfalls die Neigung entscheidend für die Energiegewinnung. Perfekt ist eine Neigung mit 90 Grad zur Sonne, da hier das Sonnenlicht senkrecht auf die Solarmodule fällt. Doch da sich die Position der Sonne ständig verändert, wird meist eine Neigung von 30-35 Grad gewählt, da diese im Jahresdurchschnitt die besten Ergebnisse erzielt.
Die Vorteile einer Ost-West-Belegung
In der Theorie wäre eine Süd-Ausrichtung mit 90 Grad Neigung am besten, in der Praxis kann heutzutage allerdings jedes Solardach die Kraft der Sonne nutzen. Bei einer Dachausrichtung Ost-West sind zwar häufig Ertragseinbußen von 7-12 % zu erwarten, jedoch kann der gewonnene Strom besser und direkter genutzt werden. Da in Deutschland eine 70 % Abregelung vorgeschrieben ist, die quasi festlegt, dass eine perfekt funktionierende Solaranlage auf 70 % gedrosselt werden muss, spielen diese Verluste in jedem Fall kaum eine Rolle. Hinzu kommt außerdem, dass der Durchschnittsbürger meist tagsüber nicht zu Hause ist und so den meisten Strom am Morgen und am Abend verbraucht – also genau dann, wenn das Sonnenlicht aus Osten und Westen kommt. Bei einer Süd-Ausrichtung muss nun der Strom tagsüber gespeichert werden oder er wird automatisch dem öffentlichen Stromnetz zugeführt, wodurch er später teuer zurückgekauft werden muss. Bei einer Ost-West-Ausrichtung kann er direkt verwendet werden.
Vorteile
- zwei Dächer fangen zweimal am Tag Sonne ab
- keine maximale Ausnutzung des Sonnenlichts
- Strom kann direkt genutzt werden
- Anschaffung eines Stromspeichers entfällt
- 40 % mehr Solarstrom bei Flachdächern
- 70 % Abregelung ist quasi verlustfrei
Nachteile
- keine maximale Ausnutzung des Sonnenlichts
Fazit: Für wen eignet sich eine Ost-West-Ausrichtung?
PV-Anlagen mit einer Ost-West-Ausrichtung eigenen sich vor allem für Privatpersonen, welche den meisten Strom am Morgen oder Abend verbrauchen. Für Firmen und Gewerbe eignen sie sich ebenfalls hervorragend, wenn das Gebäude ein Flachdach besitzt, da in diesem Fall 40% mehr Ertrag erwirtschaftet werden kann. In beiden Fällen ist eine Ost-West-Lösung effektiver und lukrativer als
eine Süd-Ausrichtung. Wir können deshalb eine Ost-West-Ausrichtung wärmstens empfehlen, raten jedoch dazu Ihr Dach immer zuerst von einem Experten prüfen zu lassen, um die beste Lösung speziell für Ihre Photovoltaikanlage zu finden.
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