Strompreisentwicklung 2024 – Wie Sie sparen können
Die wichtigste Information vorweg: Die Berechnung der Höhe des Strompreises ist äußerst komplex und von vielen individuellen Faktoren abhängig. Die reinen Kosten für die Erzeugung machen nur knapp die Hälfte des Strompreises aus.
In unserem Artikel wagen wir den Blick in die Zukunft und befassen uns mit den wichtigsten gesicherten Faktoren die im Jahr 2024 auf uns zukommen werden, wie die Erhöhung des CO2-Preises und steigende Netzentgelte sowie dem Wegfall der Strompreisbremse.
Der Strompreis in Deutschland setzt sich im bisherigen im Jahresmittel 2023 zu 27 % aus Steuern und Abgaben, 20 % Netzentgelten und 53 % Kosten für die Energieerzeugung zusammen. Die Kilowattstunde kostete, laut der letzten Strompreisanalyse des Bundesverbandes der Energie und Wasserwirtschaft* im Juli 2023 durchschnittlich 46,27 Cent für Privathaushalte im bisherigen Jahresmittel. Das sind rund 15 Prozent mehr als im 2. Halbjahr 2022 (40,07 ct/kWh; Grundpreis anteilig für einen Verbrauch von 3.500 kWh/a enthalten). Die Kosten für Beschaffung und Vertrieb sind dabei um satte 72% gestiegen. Die Netzentgelte sind im Schnitt um 18% gestiegen.
Höhere Netzentgelte für 2024
Verbraucherinnen und Verbraucher zahlen nicht nur den eigenen Stromverbrauch, sondern auch für das Netz, was den benötigten Strom zu den Haushalten befördert. Die Netzentgelte sind ein wesentlicher Bestandteil des Strompreises. Diese Entgelte sind bisher in einigen Regionen Deutschlands deutlich gestiegen, teilweise um bis zu 17 Prozent. Teil dieser Netzentgelte sind Instandhaltungskosten, aber auch Umbaukosten im Zuge der Energiewende treiben den Preis in Deutschland kontinuierlich nach oben.
Bildquelle orientiert an: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/914784/umfrage/entwicklung-der-strompreise-in-deutschland-verivox-verbraucherpreisindex/
Für das Jahr 2024 wird erwartet, dass die Netzentgelte im Durchschnitt um etwa 11% steigen werden, was bedeutet, dass ein Durchschnittshaushalt mit einem Verbrauch von 5.000 Kilowattstunden jährlich rund 47 Euro mehr zahlen muss. In einigen Regionen, wie Bayern und Nordrhein-Westfalen, könnten die Netzentgelte sogar wieder um etwa 17 Prozent steigen. Diese regionalen Unterschiede ergeben sich aus verschiedenen Faktoren, darunter Bevölkerungsdichte und Investitionen in erneuerbare Energien wie Wind- und Solarkraft auf Landesebene.
Bildquelle: Bundesnetzagentur, BDEW, abrufbar unter: https://strom-report.com/strompreise/strompreis-zusammensetzung/
Steigung des CO2 – Preises
Der CO2-Preis in Form von Emmissionsberechtigungen ist eine Maßnahme der Bundesregierung, um den Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) zu reduzieren. Dieser Ausstoß entsteht hauptsächlich durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Kohle, Erdöl und Erdgas. Der CO2-Preis soll Anreize schaffen, weniger dieser Brennstoffe zu verwenden und stattdessen auf sauberere Energiequellen umzusteigen.
2023: Der CO2-Preis liegt bei 30 Euro pro Tonne CO2. Das bedeutet, dass für jede Tonne CO2, die durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe freigesetzt wird, 30 Euro gezahlt werden müssen.
2024: Ab dem 1. Januar 2024 wird dieser Preis auf 40 Euro pro Tonne erhöht. Der Anstieg soll Unternehmen und Verbraucher weiter dazu anregen, ihren CO2-Ausstoß zu verringern, indem sie effizientere und sauberere Technologien und Energiequellen nutzen.
2025 und darüber hinaus: Für das Jahr 2025 ist eine weitere Erhöhung des CO2-Preises auf 50 Euro pro Tonne vorgesehen. Ab 2026 wird ein Preiskorridor zwischen 55 und 65 Euro pro Tonne CO2 erwartet. Ab 2027 wird der CO2-Preis dann durch den europäischen Emissionshandel bestimmt, bei dem Angebot und Nachfrage den Preis regeln. In den vergangenen Jahren lag der Preis für Emissionszertifikate in der EU im Durchschnitt bei etwa 85 Euro pro Tonne.
Diese stufenweise Erhöhung des CO2-Preises soll dazu beitragen, die Klimaziele zu erreichen, indem ein finanzieller Anreiz geschaffen wird, weniger CO2-intensive Energien zu verwenden und in saubere Technologien zu investieren. Doch was hat der CO2-Preis mit den Strompreisen zu tun? Dabei spricht man von sogenannten „indirekten CO2-Kosten“: Diese indirekten CO2-Kosten entstehen dadurch, dass Stromerzeuger die Kosten für die verteuerten Emissionsberechtigungen über den Strompreis an ihre Kunden weitergeben.
Strompreisbremse fällt weg
Ab Januar 2024 fällt die Strompreisbremse weg. Die Bundesregierung hat dies jetzt beschlossen, doch was sind die genauen Auswirkungen dieses Beschlusses für Mieter und Eigentümer? Ab dem 1. Januar müssen Haushalte für Gas, Strom sowie Fernwärme den vollen Arbeitspreis zahlen. Besonders gravierend sind die Folgen für Haushalte, die bereits jetzt hohe Stromkosten haben.
Kommt bis Mitte Dezember diesen Jahres kein Brief von Ihrem Stromanbieter, fragen Sie am besten selbst nach. Ist Ihre Mitwohnung an eine Zentralheizung angeschlossen, ist die Vermieterin oder der Vermieter zuständig. In diesem Fall müssen die betroffenen Haushalte erst einmal abwarten.
Welche Brennstoffe werden durch den CO2-Preis teurer?
- Heizöl
- Erdgas und Flüssiggas
- Fernwärme (sofern zur Erzeugung Öl oder Gas verbrannt wird)
- Benzin
- Diesel
- Flugbenzin (Kerosin)
- Kohle (Seit 2023)
- Abfälle (Ab 2024)
Aber auch wenn Sie CO2-neutralen Ökostrom beziehen, bleiben Sie von der steigenden CO2-Bepreisung nicht verschont. Denn natürlich haben die Stromerzeuger keinen Anlass, ihren grünen Strom günstiger abzugeben als zum Preis des „Graustroms“ an der Börse. Diese sogenannten Opportunitätskosten sorgen dafür, dass durch die gestiegenen CO2-Preise auch grüner Strom für die Endverbraucher teurer wird. Dieser Effekt ist wahrscheinlich zu beobachten, bis eine vollständige Dekarbonisierung des Strommixes erreicht ist.
Wie können Sie Zuhause Energie einsparen?
Das wir durch die verschiedenen Faktoren in Zukunft mit immer weiter steigenden Energiepreisen rechnen können, ist also so gut wie gesichert. Doch wie können Sie die Effekte persönlich abmildern?
- Isolierung und Dämmung: Verbesserung der Isolierung von Wänden, Dächern und Fenstern, um Wärmeverlust zu reduzieren und Heizkosten zu sparen.
- Energieeffiziente Haushaltsgeräte: Einsatz von Geräten mit hoher Energieeffizienzklasse, wie Kühlschränken, Waschmaschinen und Geschirrspülern, um Stromverbrauch zu minimieren.
- LED-Beleuchtung: Wechsel zu LED-Lampen, die weniger Energie verbrauchen und länger halten als herkömmliche Glühbirnen.
- Heizungssysteme optimieren: Modernisierung und regelmäßige Wartung von Heizungsanlagen, Einsatz von programmierbaren Thermostaten zur effizienten Temperaturregelung. Eventuell kommt bei Ihnen der Einsatz einer Wärmepumpe in Frage.
- Wassersparende Armaturen: Installation von wassersparenden Duschköpfen und Armaturen, um den Energieverbrauch für Warmwasser zu reduzieren.
- Lüftungsverhalten anpassen: Stoßlüften anstelle von dauerhaft gekippten Fenstern, um Wärmeverlust zu vermeiden.
- Einsatz von Solarenergie zum Tanken: Besonders die CO2-Bepreisung macht sich bei nicht regenerativen Kraftstoffen wie Diesel oder Benzin besonders stark bemerkbar. Wenn Sie ein E-Auto und eine Photovoltaik-Anlage besitzen, können Sie es bequem bei Ihnen Zuhause mit einer Wallbox laden.
- Smart Home Technologien: Nutzung intelligenter Haustechnik zur Optimierung des Energieverbrauchs, beispielsweise durch smarte Steuerung von Beleuchtung, Heizung oder Waschmaschine.
- Der Klassiker: Standby-Verbrauch reduzieren. Einsatz von (smarten) abschaltbaren Steckerleisten verringert den Verbrauch.
- Energieeffizientes Bauen und Sanieren: Bei Neubauten und Sanierungen auf Energieeffizienz achten, z.B. durch Einsatz der Passivhaus-Bauweise.
Fazit zum Stromsparen in 2024
Diese und weitere Energiesparmaßnahmen können Ihren Energieverbrauch deutlich reduzieren, was nicht nur Ihren Geldbeutel schont, sondern auch einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz leistet. Insbesondere die Nutzung erneuerbarer Energiequellen wie z.B. Photovoltaikanlagen spielt dabei eine immer zentralere Rolle. Sie bieten Ihnen die Möglichkeit, aktiv zur Energiewende beizutragen, deutlich unabhängiger von Stromlieferanten zu werden und sich gegen schwankende Energiepreise abzusichern. Die Nutzung von Solaranlagen bietet eine ganze Reihe an Vorteilen für Sie, die wir hier für Sie zusammengefasst haben.
Eigenerzeugung von Strom: Solaranlagen ermöglichen die Erzeugung von Strom direkt am Verbrauchsort. Das bedeutet, dass Sie weniger Strom vom Netz beziehen müssen, was zu einer direkten Reduzierung Ihrer Stromrechnung führt. Je höher der Anteil des selbst erzeugten und verbrauchten Stroms ist, desto geringer sind die Kosten für den Strombezug aus dem öffentlichen Netz.
Einspeisevergütung: In Deutschland können Sie den überschüssigen, nicht selbst verbrauchten Strom ins öffentliche Netz einspeisen. Dafür erhalten Sie eine Einspeisevergütung. Dies stellt eine zusätzliche Einnahmequelle dar und verbessert die Wirtschaftlichkeit der Solaranlage.
Unabhängigkeit von Strompreissteigerungen: Mit einer Solaranlage machen Sie sich teilweise unabhängig von den Schwankungen der Strompreise. Da ein Teil Ihres Strombedarfs durch die Solaranlage gedeckt wird, sind Sie weniger anfällig für Preiserhöhungen durch Ihren Energieversorger.
Senkung des CO2-Ausstoßes: Indem Sie Solarstrom nutzen, verringern Sie Ihren CO2-Fußabdruck, da Sonnenenergie eine saubere, erneuerbare Energiequelle ist. Dies kann ebenso langfristig dazu beitragen, die durch den CO2-Preis verursachten Kostensteigerungen zu mindern.
Langfristige Investition: Solaranlagen haben in der Regel eine lange Lebensdauer und bieten somit eine langfristige Möglichkeit zur Energiekostensenkung. Die anfänglichen Investitionskosten für die Installation der Solaranlage werden im Laufe der Zeit durch die Einsparungen bei den Stromkosten amortisiert.
Staatliche Förderungen: In Deutschland gibt es verschiedene Förderprogramme und finanzielle Anreize für die Installation von Solaranlagen, wie z.B. zinsgünstige Kredite oder Zuschüsse der KFW. Diese können die Anfangsinvestition reduzieren und die Wirtschaftlichkeit verbessern. Mehr darüber erfahren Sie auf unserer Förderungsseite.
Insgesamt bieten Ihnen unsere Solaranlagen eine effiziente, umweltfreundliche und langfristige Lösung, um in die Unabhängigkeit von herkömmlichen Energiequellen zu investieren und gleichzeitig den CO2-Ausstoß zu reduzieren.