Montage PV Dach
Erstellt am 24. Januar 2024
Von Anna Müller

PV-Anlage: Montage – Wie läuft sie ab?

Der Vertrag ist unterschrieben, Ihre Anlage wird geplant. Wie läuft im nächsten Schritt die Montage ab? Was unterscheidet die DC- von der AC-Montage?

Nach den initialen Beratungsgesprächen unserer Berater und Beraterinnen – entweder direkt bei Ihnen Zuhause oder alternativ im Rahmen eines Onlineberatungsgesprächs – beginnt mit der Unterzeichnung des Auftrags der Prozess der Realisierung Ihrer Photovoltaikanlage. Durch eine direkte softwareseitige Verknüpfung zwischen unseren Vertrieb und unserem operativen Innendienst gelangen alle notwendigen Informationen, Fotos sowie Angaben der gewünschten Komponenten zur Bearbeitung ohne Umwege direkt zu uns. Auf unserem Kundenportal können Sie einsehen, an welchem Punkt sich Ihr PV-Projekt gerade befindet, wann Termine anstehen und welche Zuarbeit wir von Ihnen benötigen.

Vor der Montage: Planung Ihrer PV-Anlage

Im ersten Schritt werden alle aufgenommenen Daten auf deren Richtigkeit und Umsetzbarkeit geprüft und verifiziert, um einen reibungslosen Ablauf im Vorfeld gewährleisten zu können. Daraufhin beginnt der interne Planungsprozess, worin alle vertriebs- beziehungsweise endkundenseitigen Vorgaben und Wünsche berücksichtigt und umgesetzt werden. Dabei erfolgt eine detaillierte Belegung der entsprechenden Dachfläche im Rahmen eines 3D-Nachbaus der Kundenimmobilie innerhalb unserer Planungssoftware. Dadurch können vorab mögliche Hindernisse oder Verbesserungspotentiale aufgedeckt und mit eingeplant werden. Dies können nicht belegbare Störflächen durch diverse Dachaufbauten sein oder auch verschattete Flächen durch Dachgauben, unterschiedliche Dachausrichtungen, die beispielsweise für die Verschaltung der Anlage relevant sind. Infos zur Ost-West-Belegung und den jeweiligen Vor- und Nachteilen finden Sie hier.

 

All diese Aspekte fließen mit ein, um eine bestmögliche Anlage planen zu können, die sowohl optisch als auch ertragsseitig den Ansprüchen des Endkunden genügt. 

Planung PV

Nach dem Planungsprozess gelangt das Projekt in die nächste operative Abteilung - der Projektkoordination. Hier werden alle offenen terminlichen, organisatorischen oder auch angebotsrelevanten Fragen des Endkunden beantwortet. Innerhalb dieses Prozessschritts werden, je nach Gebiet, auch die ausführenden Montagepartner ausgewählt, die Ihre individuelle Photovoltaikanlage vor Ort montieren und in Betrieb nehmen werden. Auch in diesem Fall findet zwischen Innendienst und unseren Partner-Montageunternehmen ein direkter digitaler Austausch mit allen projektrelevanten Informationen statt, um zwischen Planung und Ausführung einen reibungslosen Übergang gewährleisten zu können. 

 

Im Rahmen der physischen Montage einer Photovoltaikanlage wird grundsätzlich zwischen zwei ausführenden Gewerken unterschieden: Der DC-Montage und der AC-Montage.

Die PV-Montage beginnt: DC-Montage

Hierbei realisiert unser DC-Montagepartner alle dachseitigen Arbeiten. Die Abkürzung „DC“ steht hierbei für „Direct Current“ und beschreibt den Teil der Solaranlage, in dem Gleichstrom erzeugt und geleitet wird. Dieser Teil erstreckt sich von der Erzeugung des Solarstroms durch die Solarzellen innerhalb der PV-Module bis hin zum Wechselrichter, der die Umrichtung des dachseitig erzeugten Gleichstroms in Wechselstrom ermöglicht. Ein wesentlicher Arbeitsschritt im DC-Gewerk stellt die Befestigung der Unterkonstruktion als Montagegrundlage für die Photovoltaikmodule dar. Regulär werden dafür (bei Ziegeldächern) die jeweiligen Dachziegel hochgeschoben und die Dachhaken auf dem darunter liegenden Sparren befestigt. Die Beschaffenheit des Sparrens muss gewissen Anforderungen entsprechen, um überhaupt eine sichere Montage gewährleisten zu können. Diese Prüfung ist Teil des internen Planungsprozesses im Vorfeld. 

DC Montage

Weiterhin besteht die Unterkonstruktion aus Modulschienen, die auf den Dachhaken angebracht werden, auf die wiederum die Solarmodule final mit Klemmen befestigt werden. Die genaue Modulanordnung wird dem Endkunden vor der Verbauung in Form eines Projektberichts zugesandt und stellt die dokumentarische Grundlage für die Montage dar. 

 

Bei Flachdächern gestaltet sich die Montage der Solaranlage etwas anders. Dafür wird eine spezielle Form einer Unterkonstruktion verwendet, mit der die Module auf dem Dach aufgeständert werden, um somit die fehlende Dachneigung ausgleichen zu können. Zusätzlich ist hierbei eine Ballastierung nötig, da in dieser Montageart keine dachdurchdringende Befestigung stattfindet. Im Regelfall wird diese Aufständerung mit einem Winkel von 10° aufgestellt, um die Montage der PV-Anlage somit platzsparend und dennoch ertragreich auf dem Dach durchführen zu können. 

 

Nach der Befestigung der Solarmodule auf dem Dach ist der nächste Schritt die Umsetzung der DC-Kabelführung vom Modulfeld bis hin zum Verbauungsort des Wechselrichters beziehungsweise des Speichersystems, welcher sich in der Regel im Keller befindet. Den genauen Verlauf der DC-Kabel erörtern unsere Verkäufer bereits bei der Datenaufnahme vor Ort, um eine möglichst unauffällige, als auch wenig aufwändige Variante zu definieren und etwaige Wanddurchbrüche und Kabelkanäle auf ein Minimum reduzieren zu können. Gängige Varianten sind zum Beispiel Kabelschächte vom Dachgeschoss bis in den Keller oder stillgelegte Kaminschächte. Andernfalls findet die Verlegung der Kabel in einem Kabelkanal statt, der an der Außenfassade von der Traufe bis zum Kellersockel geführt wird. Dort erfolgt häufig der Durchbruch in das Kellergeschoss zum geplanten Montageort des Wechselrichters. Vor Beginn der Montage werden alle Kabelwege jedoch immer nochmal in Abstimmung mit dem Endkunden besprochen und auf Richtigkeit und Umsetzbarkeit geprüft. 

 

Ein weiterer wichtiger Aspekt im Rahmen der DC-Montage stellt die Stellung eines Gerüsts dar, um eine sichere Montage auf dem Dach gewährleisten zu können. Da die Möglichkeiten der Gerüststellung für unsere Monteure auf ein gewisses Maß beschränkt sind, ist in einigen Fällen eine externe Gerüststellung durch ein Gerüstbauunternehmen notwendig, sollten es die Gegebenheiten vor Ort erfordern. Ausschlaggebende Gründe hierfür sind zum Beispiel eine hohe Traufhöhe, die Dachkante überragende Balkone oder unebene Stellflächen, die die Stellung eines mobilen Gerüsts nicht zulassen und ein spezielles Gerüst erfordern. Die Erfassung der Notwendigkeit dafür findet bereits im Vorfeld unter Abstimmung mit den jeweiligen individuellen Möglichkeiten unserer Montagepartner statt und wird daraufhin mit dem Kunden abgestimmt. 

Zweiter Teil der PV-Montage: AC-Montage

Den zweiten Teil im Rahmen der PV-Montage stellt die AC-Montage dar und wird von unseren Elektromonteuren im Regelfall zeitlich nach der DC-Montage durchgeführt. Das Kürzel „AC“ bezeichnet analog zur DC-Montage die vorherrschende Art des Stroms. In diesem Fall handelt es sich um „Alternating Current“, also Wechselstrom. Diese Art des Stroms wird für den Betrieb aller Geräte im Haushalt benötigt und findet auch im deutschen Stromnetz Verwendung. Daher ist auch eine Umwandlung des dachseitig erzeugten Gleichstroms in Wechselstrom durch den Wechselrichter nötig. 

 

Einen zentralen Bestandteil der AC-Montage stellt die Installation des Wechselrichters beziehungsweise des Speichersystems dar. Dafür werden die DC-Kabel, welche von den DC-Monteuren bereits in das Hausinnere gelegt wurden, bis zum entsprechenden Speicherstellort weitergeführt und gegebenenfalls weitere interne Durchbrüche angefertigt. Auch dafür werden herkömmlicherweise Kabelkanäle genutzt, um einen sauberen Kabelverlauf gewährleisten zu können. 

 

Der Anschluss der DC-Kabel erfolgt dann an den jeweils dafür vorgesehenen Steckplätzen des Wechselrichters /  Speichersystems, je nach Produktausprägung. Hinsichtlich der Standortbedingungen des Stromspeichers werden seitens der Hersteller teilweise sehr strikte Vorgaben vorausgesetzt. Werden diese nicht eingehalten, erlischt unter Umständen die Garantie des Wechselrichters oder Speichers. Deshalb unterliegt der angedachte Speicherstellort im internen Planungsprozess einer genauen Prüfung und wird wenn nötig angepasst. 

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Der zweite Bestandteil der AC-Kabelführung besteht darin, den im Wechselrichter umgewandelten beziehungsweise im Stromspeicher gespeicherten Strom im Hausstromnetz unter den Verbrauchern zu verteilen und überschüssigen Strom in das öffentliche Stromnetz einzuspeisen. Daher ist eine physische Verbindung zwischen Wechselrichter / Stromspeicher und der Hauptverteilung (Zählerschrank) der Immobilie nötig. Diese Verbindung wird in Form von AC-Kabeln in einem deutlich größeren Querschnitt gegenüber der DC-Kabel ausgeführt. Deren Verlegung ist daher mit einem größeren Aufwand verbunden und kann nicht ohne Weiteres in jedem beliebigen Verlauf innerhalb des Hauses geführt werden. 

 

Sobald die Kabelverbindung zwischen dem Speichersystem und dem Zählerschrank verlegt wurde, können die Arbeiten an der Hauptverteilung weitergeführt werden. Der Umbau der Hauptverteilung beziehungsweise des Zählerschranks ist der wohl individuellste Arbeitsschritt im Rahmen einer AC-Montage. Das liegt darin begründet, dass deutschlandweit je nach Projektstandort über 800 Netzbetreiber ihre Vorgaben zu den technischen Ausprägungen der Zählerschränke stellen und somit gebietsspezifisch stark abweichende Eigenschaften auftreten können. Diesem Umstand lassen wir im internen Planungsprozess eine große Bedeutung zukommen, prüfen die jeweiligen Netzbetreibervorgaben und vermerken Zusatzaufwände bei gegebenenfalls nötigen Umbauarbeiten am Zählerschrank direkt im Angebot. Wichtige Kriterien im Bereich des Zählerschranks sind zum einen die vorherrschende Zählersituation des Endkunden, da die Photovoltaikanlage jeweils nur auf einen Stromzähler angeschlossen werden kann. Dabei besteht die Möglichkeit mehrere Zähler, insofern alle auf den Anlagenbetreiber angemeldet sind, zusammenzulegen. Damit können alle Geräte, die über die relevanten Zähler laufen, mit selbst erzeugtem PV-Strom versorgt werden. Unbedingt zu berücksichtigen ist dabei jedoch die Last der Verbraucher, die über die einzelnen Zählereinheiten läuft, da hier Obergrenzen aufgrund von Sicherungskomponenten und Zählersicherungen bestehen. 

 

Auch die Einbindung des Wärmesektors, zum Beispiel in Form von Wärmepumpen ist somit durch Zählerzusammenlegungen oder speziellen Messkonzepten (Kaskadierung) möglich – weitere Infos zum Thema Kaskadierung finden Sie in unserem Blog. Darüber hinaus werden auch entsprechende Sicherungskomponenten im Zählerschrank nachgerüstet, die für einen normgerechten Betrieb erforderlich sind. Dazu zählen zum Beispiel ein selektiver Leitungsschutzschalter, der als Vorsicherung vor dem Stromzähler dient, sowie einem AC-Überspannungsschutz, welcher die Geräte vor etwaigen Überströmen schützt. Weitere Infos zu den Anforderungen an Zählerschränke gibt es in unserem Blog.

 

Auch Sicherungsautomaten im Verteilerfeld werden nachverbaut, für installierte Komponenten wie beispielsweise eine Wallbox oder ein Wechselrichter beziehungsweise Stromspeicher. Sollten auch AC-seitig all diese Vorgaben hinsichtlich der Anschlussbedingungen erfüllt sein, gilt es noch einige formelle Punkte zu erledigen, um die Photovoltaikanlage final betreiben zu können. Dabei wird die Fertigmeldung der Anlage beim Netzbetreiber durch den ausführenden Elektrofachbetrieb gemacht.

 

Der Netzbetreiber enthält hierin Informationen darüber, wie die Anlage gebaut wurde und die Bestätigung das entsprechende Norm-Vorgaben eingehalten wurden. Es wird zudem angegeben, über welchen Zähler die PV-Anlage ins Stromnetz einspeist. Wenn nötig wird ein Zählerwechsel beim Netzbetreiber beantragt, sofern der vorhandene Zähler die Stromeinspeisung ins Netz nicht messen kann. Hier gilt es zu beachten, dass der Zeitpunkt des Zählerwechsel beziehungsweise der Bearbeitungsvorgang dieses Antrags allein dem zuständigen Netzbetreiber obliegt und externe Projektbeteiligte keinerlei Einfluss darauf haben oder den Prozess beschleunigen können. Im Regelfall beträgt dieser Zeitraum je nach Netzbetreiber ca. 3 Monate. 

 

Final wird die Anlage noch im Markstammdatenregister der Bundesnetzagentur angemeldet. Somit wären auch alle bürokratischen Angelegenheiten erledigt, die Photovoltaikanlage kann vollständig in Betrieb gehen und der selbst erzeugte Solarstrom eigenständig verbraucht werden.

 

Wir hoffen, wir konnten Ihnen einen umfassenden Eindruck davon vermitteln, wie die Montage einer PV-Anlage abläuft. In den nächsten Monaten stellen wir Ihnen unsere Montagepartner in weiteren Beiträgen vor.